„ViennaGreenCO2” Pilotanlage mit positiven Ergebnissen
Juni 03, 2020
Die Pilotanlage "ViennaGreenCO2" zur Abscheidung von CO2 am Standort des Kraftwerks Simmering von Wien Energie hat eine erfolgreiche Kampagne von mehr als 1.000 Betriebsstunden absolviert.
Die Anlage wurde von der TU Wien in Zusammenarbeit mit der Wiener Universität für Bodenkultur (BOKU) und Shell entwickelt und von der Bertsch Holding GmbH mit Sitz in Bludenz konstruiert. Mit der Anlage wurden aus einem Teilstrom des Abgases des benachbarten Biomassekraftwerks pro Tag 0,7 Tonnen CO2 abgeschieden. Die Reinheitsanalyse des abgeschiedenen CO2 hat ergeben, dass es für den Einsatz als Dünger im Gewächshaus geeignet wäre.
„Die drastische Reduzierung von CO2-Emissionen ist wesentlich, damit Städte wie Wien lebenswert bleiben. Die Entwicklung von CO2-Abscheidungsverfahren kann im Gesamtkontext der Dekarbonisierung ein wichtiger Baustein sein. Wir freuen uns, dass wir als Forschungsstandort zu neuen Erkenntnissen in diesem Bereich beitragen konnten,“ so DI Karl Gruber, Wien Energie-Geschäftsführer.
Es wurde demonstriert, dass mit dem neuartigen Verfahren über 90% des CO2 aus Abgasen abgeschieden werden kann und dieses CO2 eine Reinheit von über 95% aufweist bezogen auf das trockene Gas, und das selbst bei CO2 Konzentrationen unter 4 vol%. Die bei diesem Prozess entstehenden Emissionen betrugen ohne Nachbehandlung deutlich weniger als 1 mg/Nm3 Ammoniak und waren bei anderen Abbauprodukten unter der Nachweisgrenze (< 0,2 mg/Nm3) des Adsorbens. Die wirtschaftliche Beurteilung hat gezeigt, dass die Abtrennkosten pro Tonne CO2 bis zu 25% geringer sind als bei der derzeit besten verfügbaren Technologie.
Wie andere CO2-Abscheidetechnologien nutzt auch das Verfahren im Wiener Projekt Stickstoff-Derivate – sogenannte Amine – um das Kohlendioxid aus den Abgasen von Verbrennungsprozessen zu trennen und so zu verhindern, dass es in die Atmosphäre gelangt und zur globalen Erwärmung beiträgt. Doch während die derzeit besten verfügbaren Methoden wässrige Amin-Lösungsmittel verwenden, dockt bei diesem Verfahren das CO2 aus dem Abgas in der mehrstufigen Wirbelschichtkolonne zunächst an feste Amin-funktionalisierte Partikel an und wird in einer zweiten Kolonne durch Wärmezufuhr wieder abgelöst.
Dr. Rob Littel, General Manager für CO2-Vermeidungstechnologien bei Shell, betont das Potenzial des innovativen Projektansatzes: „Wir halten die Abscheidung und Nutzung (CCU) von CO2 für eine essentielle Maßnahme, die der Welt dabei helfen kann, ihr ambitioniertes Ziel, den Klimawandel einzudämmen, zu erreichen und dabei mehr und sauberere Energie zu liefern.“ Die CCU-Technologie ermöglicht es, das CO2 aus bestehender Energie-Infrastruktur sowie aus energie-intensiver und Schwerindustrie, z.B. der Zement- und Stahlerzeugung, zu entfernen und stofflich zu nutzen.
Kohlendioxid kann auch als ein Rohstoff z.B. für chemische Prozesse eingesetzt werden. Ein reales Beispiel für die Nutzung von CO2 sind Gewächshausbetreiber in den Niederlanden, die seit fast zehn Jahren CO2 der Shell Raffinerie Pernis nutzen, um damit das Wachstum ihrer Pflanzen zu beschleunigen.
Die acht Projektpartner - Bertsch, BOKU, LGV, lkprojekt, M-TEC, Shell, TU Wien und Wien Energie - haben im ViennaGreenCO2 Projekt eine erfolgreiche nationale und internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Energieforschung bewiesen.
„Mit diesem Projekt wurde erfolgreich eine regionale CO2-Abscheidung und -Nutzung umgesetzt. Das international besetzte Konsortium - ein Schulterschluss aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlichem Unternehmen – bildet die Basis für die rasche Marktreife von österreichischer Technologie. Das sichert Know-How und Wertschöpfung in Österreich“, so DI Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds der Republik Österreich, der das Projekt mit insgesamt 2,4 Mio. Euro förderte. Den Löwenanteil an den übrigen Kosten übernahm Shell.
Die Pilotanlage wird in den kommenden Monaten in die Niederlande transferiert und wieder in Betrieb genommen, um dort CO2 von einer Industrieanlage abzuscheiden. Das Energieunternehmen Shell plant, diese Technologie auch weiterhin im Rahmen von Partnerschaften für einen kommerziellen Einsatz weiter zu entwickeln. Dazu bereitet Shell ein Demonstrationsprojekt im größeren Maßstab (ca. 100 Tonnen CO2 pro Tag) als letzten Schritt vor dem Einsatz dieser Technologie im vollen Industriemaßstab vor. Dieses Projekt ist so also auch ein Beispiel dafür, wie innovative Technologie aus Österreich über die Grenzen hinaus genutzt wird.
“ViennaGreenCO2” Pilotanlage mit positiven Ergebnissen
“ViennaGreenCO2” Pilotanlage mit positiven Ergebnissen
Title: Positive results from ViennaGreenCO2 pilot plant
Duration: 0.5 minute/34 secs
Description:
This short video clip shows project staff – representatives of the various partners - inside the ViennaGreenCO2 pilot plant located at Wien Energie near Vienna.
Positive results from ViennaGreenCO2 pilot plant Transcript
[Background music plays]
[Animated sequence]
Looking down on industrial staircase in the pilot plant. ViennaGreenCO2 project staff descending the staircase. One person in red coverall with white helmet. Followed by another project member in dark blue coverall and dark blue helmet.
0:04
With special effect the video moves to scene where three project staff are seen at the discussing project operation near the running process equipment. The person standing to the left wears dark blue PPE work clothes and red hard hat with Wien Energie logo on the hard hat. He is talking and emphasizing his message by moving his right hand. The person standing in the middle wears dark blue work clothes with small white stripes – dark blue hard hat with TU Wien logo on the hard hat and is listening. So is the lady standing to the right. She wears red coverall and white hard hat.
0:08
With special effect the video moves zooms into next scene where we see a look through in the pilot plant equipment and see two gentlemen discussing. Left person wears dark blue operator clothes and light blue hard hat with logo and name TU Wien. The person to the right listens attentively and wears red coverall with yellow helmet and Shell logo and name on the helmet.
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With special effect the video moves to scene where operator is working behind control room screen. The operator ears a yellow hard hat and glasses with black rim. The computer operator screen shows colourful process flow overview of the process
0:16
With special effect the video moves to scene of the look through window which shows the moving fluidized bed sorbent particles. This is the hearth of the process.
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With zoom in special effect the video moves to scene – mirroring project staff – lady in red – looking through the ‘look through window’ checking if the fluidized bed process is going well.
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The video ends showing first the ViennaGreenCO2 name – the word Green in green – followed by all the logos of the ViennaGreenCO2 project consortium partners – Shell (red and yellow shell), Bertsch (red company name) , Klima- Eneriefonds (white text on blue background), M-Tec (M in red, black text), BOKU in green and white text and background) , LGV (text in black), IKproject (in black text) , TU Wien (white text on blue background) and Wien Energie (white text on orange background).
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Video clip ends with Shell pecten on white background and final piano sounds of Shell standard brand music.